Nachgefragt | Massenschlägerei am Regensburger Hauptbahnhof – dabei: ein wehrfähiger Ukrainer

Nachgefragt | Massenschlägerei am Regensburger Hauptbahnhof – dabei: ein wehrfähiger Ukrainer

Gewalt am Regensburger Bahnhof: Polizei sucht Zeugen (Symbolbild).

- Anzeige -
Vergangenes Wochenende kam es am Regensburger Hauptbahnhof zu einer Massenschlägerei zwischen überwiegend Osteuropäern. Unter ihnen: ein Ukrainer im wehrfähigen Alter. Unlängst hatte die CSU gefordert, arbeitslose Ukrainer wieder zurückzuschicken.

Schlägerei: Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung

In der Nacht von Freitag, 21.06.2024, auf Samstag sei es gegen 0:30 Uhr am Regensburger Hauptbahnhof zu einer Schlägerei mit rund 20 Personen gekommen, wie aus einer Pressemitteilung der Bundespolizei hervorgeht. Ein 19-jähriger Ukrainer sei am Bahnhofsvorplatz gestellt worden, vier weitere Personen seien bereits in die Innenstadt geflohen. Am Arcadensteg haben die Beamten eine Gruppe von fünf polnischen Männern und Frauen im Alter zwischen 26 und 42 Jahren sowie einen 46-jährigen Deutschen feststellen können. Hinzu seien ein 17-jähriger Deutscher und ein 17-jähriger Lette gekommen, die mutmaßlich ebenso an der Schlägerei beteiligt gewesen seien. Laut Angaben der Personengruppe hätten sie auf einen Zug gewartet, als eine Gruppe Jugendlicher dazu kam und Streit gesucht habe, so die Bundespolizei. Eine erste Sichtung der vorhandenen Videoaufnahmen habe ergeben, dass rund 20 Personen an der Schlägerei beteiligt gewesen seien und sich gegenseitig Fußtritte und Faustschläge verpasst hätten, wobei vier Männer leicht verletzt worden seien. Vier der festgestellten Personen seien leicht alkoholisiert gewesen. Das Bundespolizeirevier Regensburg hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen und bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung (09972/94080, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Der Ukrainer-Diskurs

Dass Ukrainer im wehrfähigen Alter in Deutschland sind, ist verwunderlich: Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen die Ukraine nicht verlassen; Männer ab 25 werden mobilisiert. Doch wie die Tagesschau berichtete, sind das keine Einzelfälle: Es gebe viele wehrfähige Männer, die versuchen, die Ukraine illegal zu verlassen. Man besteche etwa Grenzbeamte und bespreche in eigenen Telegram-Gruppen, wie man die Ukraine verlassen könne. Und das, während Deutschland milliardenschweres Kriegsgerät in die Ukraine liefert.

Arbeitslose Ukrainer: Zurück in die Ukraine?

Während es nachvollziehbar ist, ein kriegszerrüttetes Land verlassen zu wollen und de facto fahnenflüchtig zu werden, ist es nicht nachvollziehbar, wenn Flüchtlinge in dem Land, das ihnen Schutz gewährt, durch Gewalt und Kriminalität auffällig werden. Die CSU geht sogar noch einen Schritt weiter: Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, fordert, dass alle ukrainischen Flüchtlinge, die arbeitslos sind, wieder in den sicheren Teil der Ukraine zurückgeschickt werden, wie die Bild berichtet. Bisher erhalten nämlich ukrainische Kriegsflüchtige direkt Bürgergeld statt der geringeren Asylbezüge – ohne Asylverfahren.

Sollen Flüchtlinge arbeiten müssen?

Einen anderen, weniger drastischen Ansatz verfolgt Landrätin Tanja Schweiger von den Freien Wählern (wir haben berichtet): Sie hatte auf einer Pressekonferenz Ende letzten Jahres gefordert, Arbeit solle sich für Flüchtlinge lohnen und Nichtarbeit nicht. Laut ihr sollen „Menschen, die zu uns kommen und bleiben dürfen, arbeiten und sich bei uns einbringen“. Genug Arbeit gebe es ja. (lnw)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

Magazin weitere Artikel

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: 20-jährige Deutsche will Festnahme von tunesischem Tatverdächtigen verhindern

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: 20-jährige Deutsche will Festnahme von tunesischem Tatverdächtigen verhindern

Einsatzkräfte nahmen einen Tatverdächtigen fest. Hierbei störte eine unbeteiligte Passantin und verletzte einen eingesetzten Beamten.

>> weiterlesen

„Die Gehör-Defibrillator® Methode“

„Die Gehör-Defibrillator® Methode“

Doch was steckt hinter diesem ungewöhnlichen Begriff?
Die Bezeichnung sei ganz bewusst gewählt, so Autor Bernd Dotterweich, „wie ein medizinischer Defibrillator einem Herzen wieder Takt und Kraft geben kann, so soll diese Methode das Gehör neu beleben – und vor allem das Sprachverstehen. Es geht nicht nur darum, Töne lauter zu machen, sondern darum, wieder mitten im Leben zu stehen: Gespräche zu verstehen, Lachen zu erfassen, sich sicher zu fühlen.

>> weiterlesen

Die „Wir“ Handicapper stellen sich vor

Die „Wir“ Handicapper stellen sich vor

Die integrative Gruppe „Wir“ Handicapper aus Regensburg trainiert in der Saison einmal wöchentlich, jeden Sonntag von 16 bis 17 Uhr, im Golf- und Land-Club Regensburg e.V. Alle Beteiligten kommen aus Werkstätten im Raum Regensburg und freuen sich immer riesig, wenn wieder ein Training ansteht.

>> weiterlesen

Das Dackelmuseum feiert zweiten Jahrestag

Das Dackelmuseum feiert zweiten Jahrestag

Seit zwei Jahren bereichert das Dackelmuseum das tägliche Leben in Regensburg, für die Einheimischen und die Gäste der Stadt, nicht nur für Hunde-, insbesondere aber auch für alle Dackelbesitzer.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Brutale Schlägerei unter Migrantenbanden am Petersweg

Nachgefragt | Brutale Schlägerei unter Migrantenbanden am Petersweg

An der sog. „Partymeile“ (Standort mehrerer Diskotheken und Clubs) trafen zwei offenkundig verfeindete Migrantenbanden aufeinander und schlugen sich bei einer vor teils johlendem Publikum ausgetragenen „Meinungsverschiedenheit“ mit äußerster Brutalität gegenseitig krankenhausreif.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Wie die Stadt Regensburg ihre Veranstalter schikaniert

Nachgefragt | Wie die Stadt Regensburg ihre Veranstalter schikaniert

Die Regensburger Stadtverwaltung gängelt Veranstalter, die das kulturelle Leben in Regensburg weitgehend tragen, mit komplett sinnfreien und nahezu schildbürgerhaft anmutenden Auflagen und Beschränkungen.

>> weiterlesen

Der neue Gutscheinbuch.de Schlemmerblock 2025/2026

Der neue Gutscheinbuch.de Schlemmerblock 2025/2026

Der Schlemmerblock ermöglicht den Genuss der besten kulinarischen Highlights und Freizeitaktivitäten in über 200 Regionen bundesweit.

Die neue Auflage des erfolgreichsten Gastronomie- und Freizeitführers ist bis 1. Dezember 2026 gültig.

 

>> weiterlesen

Profile & Parolen  | Christian Volkmer

Profile & Parolen | Christian Volkmer

Christian Volkmer – seit 2023 Vizepräsident der IHK Oberpfalz/Kelheim, ab April 2025 28. Präsident der IHK Oberpfalz/Kelheim. Wir haben ihm einige Fragen gestellt.

>> weiterlesen

Tipps für Gigs in der Region

Auszüge aus dem umfangreichen Veranstaltungskalender von Regensburg und der Region.

>> weiterlesen

Nachgefragt weitere Artikel

Nachgefragt | Brutale Schlägerei unter Migrantenbanden am Petersweg

Nachgefragt | Brutale Schlägerei unter Migrantenbanden am Petersweg

An der sog. „Partymeile“ (Standort mehrerer Diskotheken und Clubs) trafen zwei offenkundig verfeindete Migrantenbanden aufeinander und schlugen sich bei einer vor teils johlendem Publikum ausgetragenen „Meinungsverschiedenheit“ mit äußerster Brutalität gegenseitig krankenhausreif.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Wie die Stadt Regensburg ihre Veranstalter schikaniert

Nachgefragt | Wie die Stadt Regensburg ihre Veranstalter schikaniert

Die Regensburger Stadtverwaltung gängelt Veranstalter, die das kulturelle Leben in Regensburg weitgehend tragen, mit komplett sinnfreien und nahezu schildbürgerhaft anmutenden Auflagen und Beschränkungen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Toiletten-Fiasko im Salzstadel

Nachgefragt | Toiletten-Fiasko im Salzstadel

Seit fast einem Dreivierteljahr ist die Toilette im Salzstadel wegen großer Verunreinigung für die Öffentlichkeit geschlossen. Statt das Problem anzugehen, hält sich die vielköpfige Stadtverwaltung wie ein Kind die Augen zu.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Trojanisches Pferd: Sicherheitsbericht – Rückblick auf 2024

Nachgefragt | Trojanisches Pferd: Sicherheitsbericht – Rückblick auf 2024

Laut Statistik sind die in Regensburg erfassten Straftaten von 2023 auf 2024 um 5,8 % gesunken. Eine gute Nachricht?

>> weiterlesen

Nachgefragt | CSU stellt sich für die Kommunalwahlen auf

Nachgefragt | CSU stellt sich für die Kommunalwahlen auf

Die Regensburger CSU hat Dr. Astrid Freudenstein mit 94-prozentiger Mehrheit zu ihrer OB-Spitzenkandidatin für die nächste Kommunalwahl im März 2026 gewählt. Wir haben mit ihr gesprochen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Justiz: Klare Kante gegen Schmierer

Nachgefragt | Justiz: Klare Kante gegen Schmierer

Erst neulich hat das Amtsgericht Regensburg eine Abnahme und molekulargenetische Untersuchung von Körperzellen angeordnet. Geht es jetzt den Schmierern an den Kragen?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Deutschland hat gewählt: Ein Satz mit X: Das wird wohl nix!

Nachgefragt | Deutschland hat gewählt: Ein Satz mit X: Das wird wohl nix!

Trübe Aussichten für Deutschland nach seiner „Schicksalswahl“. Einzige gute Nachricht: Der Versagerhaufen „Ampel“ ist vom Wähler mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt worden.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Februar-Christkindlmarkt – Regensburg gängelt seine Veranstalter

Nachgefragt | Februar-Christkindlmarkt – Regensburg gängelt seine Veranstalter

Die Stadt Regensburg bewirbt auch noch im Februar ihren vergangen Christkindlmarkt. Gleichzeitig droht allen Veranstaltern, die ihre Plakate länger als acht Wochen hängen lassen, ein fettes Bußgeld.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

In einer ARD-Talkshow scheint das ganze Publikum gegen die AfD eingestellt zu sein, obwohl die Partei in Umfragen auf bis zu 22 Prozent kommt.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung