Jubiläum | Die großartige Fußballkarriere der Stadtzeitung

Jubiläum | Die großartige Fußballkarriere der Stadtzeitung

Er war der Star der RSZ-Fußballtruppe: Martin „Mänk“ Wunnike (heute Vorsitzender der Geschäftsführung der Mittelbayerischen Zeitung) demonstriert perfekte Schusshaltung.

 

Die Stadtzeitung tummelte sich auf vielen Feldern, gerne auch auf solchen, die ihr nicht ganz so geläufig waren und auf denen sie nicht immer die glücklichste Figur machte. Eines davon war das Fußballfeld. Unzählige Schlachten wurden meist auf dem RT-Platz ausgetragen, aber auch andere Sportplätze bekamen die geballte Kraft der spielerisch eher limitierten Kicker zu spüren, die anfangs noch unter dem Namen „Jive Rangers“ aufliefen und später als „Leise Treter“ unter den Gegnern Angst und Schrecken verbreiteten.

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Obwohl sich die Stadtzeitungskicker durchaus bisweilen mit echten Fußballern wie Roland Danner oder Adrian Mühlbauer („Ich glaube, ich habe als Keeper noch nie so viel halten müssen wie bei dem einen Spiel, als ich für die Stadtzeitung im Kasten stand“) verstärkten, gab es zunächst nicht viele Erfolge, der Vergleich mit dem damals noch existierenden Regionalfernsehen 1994 ging beispielsweise mit 2:3 verloren. „Und das trotz unserer starken Offensive“, erinnert sich Stadtzeitungschef Peter Kittel. „Wir hatten mit Mänk Wunnike (heute Vorsitzender der Geschäftsführung der Mittelbayerischen Zeitung) den Typ Maradona und ich, äh, ich, ich war dann doch eher der Typ Hrubesch.“

Über den Verleger stand nach dem überraschenden 3:0 über die Tanagrass Hoppers im Mai 1991 in der RSZ: „Blaß blieb auf der rechten Seite der normalerweise als beinharter Außenverteidiger (vor allem in den eigenen Reihen) gefürchtete RSZ-Herausgeber Kittel: Von seinen Gegenspielern eins ums andere Mal düpiert, verzog er sich in der zweiten Halbzeit schmollend in den Sturm, wo er Augenzeuge der drei Tore seiner Mannschaft wurde.“

Die große Revanche – ein Fiasko

Stamm-Torhüter der Stadtzeitungsmannschaft war Thomas Radek, heute Geschäftsführer der Südwestpresse Hohenloher. Doch der fiel 1989 ausgerechnet vor dem wichtigen Vergleich mit Lokomotive Manta aus – Grippe. Bei den gegnerischen Freizeitkickern handelte es sich um die Truppe um den damaligen Radiomoderator und heutigen Bischof von Passau, Stefan Oster, den heutigen „tz“-Redakteur Wolfgang de Ponte und Versicherungsmakler Bernhard Dirrigl, der als Flügelstürmer zu brillieren wusste. Also musste Ersatz für den Keeper her.

Nun hatte Stadtzeitungsspieler und Kittel-Spezl Victor von Hugo einen Freund, der war erfolgreicher Judo-Kämpfer. Also dachte sich die Truppe: Wer mit den Händen umzugehen weiß, kann kein schlechter Tormann sein. Welch Trugschluss!

„Jeder Ball, der auf das Tor zurollte, war drin. Selbst eine damals noch erlaubte Rückgabe“, erinnert sich Spielführer Kittel. Endstand: 1:13. Was für eine Schmach! „Wir sannen auf Revanche.“

Die wollte der Gegner auch gewähren. Also traf man sich einige Wochen später erneut zum Kräftemessen. Diesmal mit Stammkeeper Radek. Und das Spiel endete tatsächlich anders – nämlich 0:14. Kittel: „Da haben wir einsehen müssen, dass dieser Gegner vielleicht doch leichte Vorteile hat …“

Ein anderes Aha-Erlebnis gab es beim Aufeinandertreffen mit der Elf von „do Brasil“. Die hatte Unternehmer Alexander Ruscheinsky um sich geschart, er selbst trat mit an. Nun ist Ruscheinsky nicht der schmalleibigste Mensch, schon beim Aufwärmen hatte er einen ro ten Kopf. „Ich glaubte, wir müssen einen Notarzt rufen, der hält uns keine fünf Minuten durch“, sorgte sich Kittel. Und lag falsch. Denn Ruscheinsky dribbelte die RSZ-Abwehrreihe schwindelig. „Er hat uns allein an die Wand gespielt“, weiß der Stadtzeitungsverleger. Eine schmerzliche Niederlage mehr …

FusballUnd nochmal Wunnike: Der „Maradona der RSZ“ hat sich durchgetankt, Kapitän Kittel (mit Stirnband) sieht zu.

Aufhören, wenn es am schönsten ist

Doch es gab – wenn auch überschaubare – Erfolge. So richtete die Stadtzeitung mit Auer-Bräu-Wirt Heinz Mierswa jährlich im Spätherbst auf dem Sportbund-Gelände das Turnier um den Auer-Cup aus. Teilnehmer waren die Tanagrass Hoppers (aus Chambergrass & Tana Nile), die Monsters um Günther Radny, Inter Mancetti, Mierswas Auerbräu United und viele mehr. Bei der ersten Auflage landete die Stadtzeitung im Mittelfeld des Klassements, später wurde sie unter Spielertrainer Kittel sogar zweimal Finalteilnehmer. Und nach mehreren Anläufen gab es endlich strahlende Gesichter bei der RSZ: Peter Kittels Truppe holte tatsächlich den Auer-Cup! „Und ich wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig“, so Kittel stolz. Danach wurde das Turnier nie mehr gespielt. Der Stadtzeitungsverleger stellte den Turnierbetrieb ein. Kittel: „Ich hatte endlich alle meine fußballerischen Ziele erreicht. Man soll aufhören, wenn es schönsten ist!“ (ssm)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

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