Nachgefragt | Die Stadtbahn-Posse – kommt sie oder kommt sie nicht?

Nachgefragt | Die Stadtbahn-Posse – kommt sie oder kommt sie nicht?

Böses Omen? – Stadtbahninfobanner Opfer von Schmierereien.

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Die Stadtbahn erhitzt die Gemüter. Ob sie geradewegs ins Milliardengrab fährt, haben wir bereits vor einigen Monaten erörtert. Nun haben die Debatten ein Ende: Am 09. Juni wird per Bürgerentscheid beschlossen, ob eine Stadtbahn kommen soll oder nicht. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner versuchen, die Bürger mit namhaften Regensburgern auf ihre Seite zu ziehen. Ex-Bürgermeister Hans Schaidinger hat sich für eine Stadtbahn ausgesprochen, der Ex-RVV-Geschäftsführer Rainer Kuschel dagegen.

Nutzen höher als Kosten?

Die Stadtbahn-Befürworter haben mit dem Oberbürgermeister a.D. Hans Schaidinger einen starken Fürsprecher. In einem Video erklärt er: Städte würden sich immer verändern. Man solle sich fragen, in was für einer Stadt man in 20 oder 30 Jahren wohnen wolle. Die Zuschüsse seien genehmigt, jetzt müsse man sich entscheiden. Schon 2004 und 2008 habe man den Kosten-Nutzen-Koeffizienten für eine Stadtbahn ausgerechnet – erst jetzt sei der Nutzen höher als die Kosten. Außerdem stoße das Bussystem nun an seine Grenzen. Die Stadtbahn sei da deutlich leistungsfähiger, so die Meinung des Alt-OB.

Kuschels Konter: Mit viel Geld am Bedarf vorbeigeplant!

Die Stadtbahn-Gegner hingegen wissen den Diplomingenieur, Ex-RVB-Betriebsleiter, Ex-RVV-Geschäftsführer und ÖPNV-Fachmann Rainer Kuschel an ihrer Seite. Die Bürgerinitiative Gleisfrei Regensburg hat auf ihrer Website seine Kurzbetrachtung „Warum das Stadtbahnprojekt zum Scheitern verurteilt ist – 7 (Tod-)Sünden der Planung“ veröffentlicht. Das Projekt sei eine teure Fehlplanung: Man habe die grundsätzlichen Mängel nicht identifiziert, die Mängel nicht analysiert, nur unvollständige Mobilitätsdaten erhoben und keine folgerichtigen Ziele gesetzt. Laut Kuschel sei das Problem, dass in Regensburg mehr Fahrzeuge unterwegs seien, als die Straßen vertragen. Grund dafür seien hauptsächlich die Pendler, die man jedoch mit diesem Plan nicht zur ÖPNV-Nutzung motivieren könne. Und die bisherigen ÖPNV-Pendler verprelle man durch die Zwangsumstiege auf die Stadtbahn (die vollständigen Ausführungen von Rainer Kuschel finden Sie hier).

Endgegner Bürgerentscheid

Bald haben die Debatten um die Stadtbahn ein Ende: Die Stadtzeitung prognostiziert, dass sich 60 % der Bürger gegen eine Stadtbahn entscheiden werden – zu teuer, zu ineffizient, nicht grün genug (wir haben berichtet). Der Bürgerentscheid findet am 09.06. statt. Abstimmungsberechtigt sind alle 18-jährigen Bürgerinnen und Bürger mit Erstwohnsitz in Regensburg Stadt. (lnw)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

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  • gepostet am: Dienstag, 14. Mai 2024

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