Jubiläum | Peter K. und sein geheimnisvolles Buch

Jubiläum | Peter K. und sein geheimnisvolles Buch

Hüter des Schatzes: Peter Kittels „rotes Buch“ birgt ungeahnte Geheimnisse.

 

Die Digitalisierung. Ein schreckliches und doch ein bedeutsames Wort. Vieles geschieht nur noch elektronisch, auf Papier wird immer öfter verzichtet. Wer notiert schon seine Telefonkontakte, wenn er sie in seinem Smartphone einspeichern kann? Und doch – einmal, ein einziges Mal noch feierte die Uralt-Methode der Datenspeicherung einen grandiosen Sieg.

- Anzeige -
Verleger Peter K. hatte ein Notizbüchlein, gerne nannte er es „mein geheimes Buch“. Das war mal rot gewesen, wurde aber oft gebraucht und dadurch so abgegriffen, dass es durch Leim, Klebeband und Reibung die Farbe wechselte. Es gleicht einer Art Bibel, wie sie jeder Journalist gern in der Tasche tragen würde.

Denn in dem handschriftlich geführten Büchlein stehen Namen, Adressen, Telefonnummern. In der Schulzeit hat Kittel damit begonnen, die Seiten zu füllen. Erst mit Anschriften von Klassenkameraden und schönen Mädchen, später mit geheimsten Daten von Politikern, Künstlern, Prominenz aus Show und Fernsehen, von wichtigen Informanten und Kollegen. Eine in einem halben Jahrhundert entstandene Sammlung von Kontakten zu Menschen. Darunter viele Geheimnummern.

Das auf über die Jahre hinweg brüchig gewordenem Papier verewigte Netz ist von keinem Hacker zu knacken. Nahezu jeder Quadratmillimeter ist beschrieben, tausende Male ist das Büchlein aufgeschlagen worden.

„Schauen Sie doch in Ihr rotes Buch“ – diese flehentliche Bitte haben manche vorgetragen, die für Kittel tätig sind oder waren. Dann, wenn die Lösung für ein Problem gefunden werden musste, das unlösbar erschien. Peter Kittel griff zu dem Büchlein, blätterte fast zärtlich in den Seiten und fand diese eine Nummer, die alles zum Guten wenden konnte.

Und doch: Im Zeitalter der elektronischen Medien schien das Büchlein am Ende seiner Reise angekommen, auch Kittel hatte seine Nummern in ein neumodisches Smartphone übertragen. Das kleine Büchlein verwahrte der Verleger in seinem Holz-Schreibtisch im Büro an der Margaretenstraße, wegwerfen mochte er es nicht.

- Anzeige -

Das sollte sich auszahlen. Nur einen kurzen Moment hatte Kittel in einem Lokal nicht auf sein Mobiltelefon achtgegeben. Diesen Augenblick nutzte ein Unbekannter: Er griff sich das Telefon und verschwand mit ihm. Er dürfte sich schnell gewundert haben. Kittels I-Phone verfügte nämlich über einen besonderen Schutz: Alle Daten und Funktionen konnten ferngelöscht und blockiert werden. Damit war das Handy völlig wertlos. Den Verlust des Gerätes konnte der Verleger verschmerzen, doch was war mit dem über Jahrzehnte zusammengetragenen Telefonverzeichnis?

Kittel lächelt auf die Frage hin vielsagend. „Ich hatte ja noch mein Buch.“ Das kleine Büchlein, das eigentlich mal rot war und heute blau und schwarz ist. Es wurde Kittels Lebensversicherung … Und die ist es bis heute. Denn das Büchlein hat zwar seither ausgedient. Alle Daten sind neu im Mobiltelefon eingegeben. Das Büchlein aber hat Kittel immer noch in seinem Büro. Man kann ja nie wissen … (ssm)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

Magazin weitere Artikel

Tipps für Veranstaltungen

Tipps für Veranstaltungen

Auszüge aus dem umfangreichen Veranstaltungskalender von Regensburg und der Region.

>> weiterlesen

Mehr Klartext wagen! | Warum Kanzler Merz eine tragische Figur bleibt

Mehr Klartext wagen! | Warum Kanzler Merz eine tragische Figur bleibt

Es hätte für Deutschland so gut werden können, als bei der letzten Bundestagswahl mit Friedrich Merz ein ausgewiesener Merkel-Gegner als Sieger hervorging. Doch leider kam es anders.

>> weiterlesen

Mehr Klartext wagen! | Nach Thurn-und-Taxis-Jagdschlossbrand: Linksextremistische „Antifa“ im Fadenkreuz der Ermittler

Mehr Klartext wagen! | Nach Thurn-und-Taxis-Jagdschlossbrand: Linksextremistische „Antifa“ im Fadenkreuz der Ermittler

Kürzlich brannte das historische Jagdschloss vollständig aus. In einem Bekennerschreiben hat sich die „Antifa“ zum Terrorakt bekannt.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Donau-Einkaufszentrum: Syrischer Ladendieb zieht Messer – Polizei überwältigt ihn mit Pfefferspray – in Klinik eingeliefert

Aus bayerischen Polizeiberichten | Donau-Einkaufszentrum: Syrischer Ladendieb zieht Messer – Polizei überwältigt ihn mit Pfefferspray – in Klinik eingeliefert

Am Montag kam es im Donau-Einkaufszentrum zu einem Ladendiebstahl. Beim Eintreffen Polizei verhielt sich der Syrer äußerst aggressiv.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Raub im Diskothekenviertel – Deutscher und Grieche festgenommen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Raub im Diskothekenviertel – Deutscher und Grieche festgenommen

Zwei Männer gingen auf einen 24-Jährigen los. Seine Uhr wurde dabei entwendet.

>> weiterlesen

Mehr Klartext wagen! | BR-Rundfunkrat stellt sich hinter Julia Ruhs

Mehr Klartext wagen! | BR-Rundfunkrat stellt sich hinter Julia Ruhs

Die für den NDR ebenso peinliche, wie auch entlarvende Affäre um die in besagter Sendeanstalt von einer links-woken Journalisten-Mafia weggemobbte Julia Ruhs schlägt auch weiterhin hohe Wellen.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Südländer überfällt Mobilfunkanbieter-Filiale mit Klingenwaffe

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Südländer überfällt Mobilfunkanbieter-Filiale mit Klingenwaffe

Am Donnerstagnachmittag kam es in einem Shop eines Mobilfunkanbieters in der Gesandtenstraße in Regensburg zu einem bewaffneten Raubdelikt.

>> weiterlesen

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Die Oberbürgermeisterkandidatin der CSU, Dr. Astrid Freudenstein, zeigt auf ihren Social-Media-Kanälen klare Kante gegen Schmierer und das Unsicherheitsgefühl am Bahnhof.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nach heftiger Stadtratsdebatte wurde die 30.000-€-Spende an „Sea-Eye“ aus dem Haushaltsplan gestrichen.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung