Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

Nachgefragt | Weidel in der ARD: Publikum manipuliert?

Kein Applaus für Alice Weidel (re.). Wurde die Publikumsauswahl von Caren Miosga und der ARD manipuliert?

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Caren Miosga gegen Alice Weidel in der ARD-Talkshow „Was für ein Deutschland wollen Sie, Frau Weidel?“ vom 02.02.2025. Auffällig: Das Publikum scheint durchweg gegen die AfD eingestellt zu sein. Und das, obwohl die Partei in Umfragen auf bis zu 22 Prozent kommt. Was sagt die ARD dazu?

Publikum befangen?

Bei Positionen der Talkshowteilnehmer, die gegen die AfD gerichtet sind, kommt es zu ausgedehntem Applaus. Wenn Weidel spricht, klatscht dagegen keiner. Einen Zwischenruf kommentiert Alice Weidel mit: „Das ist das unparteiische Publikum, das Sie eingeladen haben“. Ist das so? Wir haben bei der ARD nachgefragt.

  1. Wie genau wurde das Publikum für diese Sendung ausgewählt?
  2. Die AfD repräsentiert laut aktuellen Umfragen fast ein Viertel der Wählerschaft. Statistisch gesehen müsste also jeder vierte Besucher dieser Sendung AfD-affin sein, doch war davon offenbar kein einziger anwesend. Wird hier durch die Auswahl des Publikums ganz bewusst manipuliert, um dem Zuschauer fehlende Akzeptanz der Positionen von Frau Weidel in der Bevölkerung zu suggerieren?
  3. Wie verträgt sich das mit dem Neutralitätsgebot einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt, die mit den Gebühren ALLER Nutzer finanziert wird?

 

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Die ARD-Programmdirektion gibt uns folgende Antwort:

Die Tickets für die Sendung sind öffentlich verfügbar und können von jeder interessierten Person erworben werden. Eine gezielte Auswahl oder Steuerung der Zusammensetzung des Publikums durch die Redaktion erfolgt definitiv nicht. Zuschauerinnen und Zuschauer bemühen sich auf der folgenden Website selbst um Tickets: https://tvtickets.de/carenmiosga.

Ihre Annahme, das Publikum sei bewusst in eine bestimmte Richtung zusammengesetzt worden, entbehrt daher jeder Grundlage. Die Tickets für die jeweilige Sendung sind im Übrigen für gewöhnlich längst vergeben, wenn die Gäste und das Thema der Sendung bekannt sind und veröffentlicht werden.

Bezüglich Ihrer Frage zum Neutralitätsgebot: Die redaktionelle Unabhängigkeit und journalistische Sorgfaltspflicht stehen für uns an oberster Stelle. Die Sendung Caren Miosga verfolgt, wie alle öffentlich-rechtlichen Formate, den Anspruch, eine kritische und faire Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen zu führen – unabhängig von parteipolitischen Interessen.

Will man den Zuschauer für dumm verkaufen?

Ob Manipulation oder Zufall (und vielleicht hat sich auch einfach keiner getraut) – die so offensichtlich fehlende Zustimmung von AfD-Positionen fällt auf. In anderen Talkshows bekommen die kleinsten Parteien großen Applaus, nur die AfD, die zweitstärkste Kraft in Deutschland werden könnte, nicht. Paradoxerweise spielt das der AfD nur noch mehr in die Karten. (lnw)

 


 

Update, 18.02.2025

 

Vor einigen Tagen haben wir über die mutmaßliche Parteilichkeit des Caren-Miosga-Publikums in der ARD berichtet. Auffällig waren die Zwischenrufe und das anscheinende Desinteresse des Publikums an der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel, obwohl die AfD bei Umfragen mittlerweile auf über 20 Prozent kommt. Wir stellten die Frage: Ist das Publikum manipuliert? Die ARD verneinte.

Linkes Publikum im ZDF?

In der ZDF-Talkshow „Schlagabtausch“ vom 06.02.2025 klatscht das Publikum auffällig häufig für Grüne und Linke. Das ZDF schreibt in einem Statement: „Für die ZDF-Sendung ‚Schlagabtausch‘ am Donnerstag, 6. Februar 2025, wurde kein Publikum gecastet. Um interessierte Menschen für einen Besuch der Sendung zu gewinnen, wurden im Vorfeld unter anderen auch verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert. Das ist ein übliches Verfahren und erfolgt auch mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums. Kontaktiert wurden unter anderem das J.F.K.-Institut für Nordamerikastudien, Politik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität, die Hertie School of Governance, die Humboldt-Universität, der Tönissteiner Kreis und die Familienunternehmen e. V.“ Ein ZDF-Korrespondent hatte erklärt, die Studenten würden eher aus linken Universitäten stammen. Das Publikum sei somit nicht wirklich repräsentativ gewesen.

Alles manipuliert?

Ob so gewollt oder nicht – eine gewisse Parteilichkeit des Publikums fällt in vielen Formaten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) auf. Das geht vor allem gegen die AfD, teilweise aber auch gegen die Union und andere etablierte Parteien. Fest steht: Auch nur der Anschein von Manipulation des ÖRR treibt der AfD geradezu die Wähler in die Arme. (lnw)

schlagabtausch 2„Schlagabtausch“ im ZDF mit (v.li.) Christian Lindner (FDP), Sahra Wagenknecht (BSW), Jan van Aken (Die Linke), Felix Banaszak (die Grünen), Tino Chrupalla (AfD) und Alexander Dobrindt (CSU).
Ausriss: © www.zdf.de

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Freitag, 07. Februar 2025

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