Nachgefragt | Der Geldbeutel hat Corona – woher haben die Studenten ihr Geld?

Nachgefragt | Der Geldbeutel hat Corona – woher haben die Studenten ihr Geld?

Das Studium findet vor dem Bildschirm statt. Corona verändert das Studentenleben nun schon über Jahre hinweg. Aber Corona fegt nicht nur die Hörsäle leer. Auch die Kneipen. Und den Geldbeutel. Der beliebte Barkeeper-Job ist nun passee. Aber wo kommt nun das Geld her, das manch ein Student so dringend nötig hat? Wie geht es den Studenten überhaupt? Wir haben nachgefragt.



Vor der Pandemie

11 Nicolas Müller. (Foto: © Kristin Weiherer)

Vor Corona war alles noch in Ordnung. Wie hat man sich das Studium früher finanziert? Nicolas Müller, der Public-Relations-Manager des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz, antwortet uns ausführlich: „Ein Studium wird meistens aus verschiedenen Quellen finanziert: BAföG, finanzielle Unterstützung der Eltern bzw. von Angehörigen, Stipendien, Darlehen oder (Studien-)Kredite und auch Jobben neben dem Studium. Neben dem Studium kann man in verschiedenen Beschäftigungsformen arbeiten: Geringfügig entlohnte Beschäftigung (auch Minijob oder 450-Euro-Job genannt), Beschäftigung als Werkstudent/in, Semesterferien-Job oder eine andere kurzfristige Beschäftigung, Midi-Job.“

Und jetzt?

11 Benedict Ebneth.

Benedict Ebneth ist Leiter des Marketing & Career Service (MCS) an der Uni Regensburg. Wir fragen ihn, wie sich die Nebenjobsituation der Studenten während Corona verändert hat. Er erklärt: „Es gab eine ‚Ohnmacht‘ der Studierenden im ersten halben/dreiviertel Jahr der Pandemie. Vor allem bedingt durch Zurückhaltung der Unternehmen, neue Jobs auszuschreiben und durch Wegfall sonst typischer Studentenjobs in der Gastro, Hilfe bei Events, etc. Danach war eine hohe Anpassungsfähigkeit der Studierenden zu beobachten.“ Laut Ebneth sind neue Jobs für Studenten in den Bereichen IT, Lieferservice, Supermarkt usw. entstanden. Nicolas Müller fügt noch hinzu: „Werksstudententätigkeiten, z.B. in Coronatestzentren, Impfzentren, Gesundheitsämter (Kontaktnachverfolgung). Zudem haben viele einen Minijob bei Essenslieferdiensten angenommen. In diesem Bereich ist die Nachfrage seit Beginn der Pandemie stark gestiegen.“

Corona frisst Geld

Wie steht es um die Finanzen der Studenten während Corona? Wir haken nach. Müller erklärt: „Der Beratungsbedarf von Studierenden in finanzieller Notlage hat seit Beginn der Coronapandemie stark zugenommen. U.a. suchen folgende Studierende unsere Sozialberatung auf: Studierende, die mit einem Nebenjob ausreichend verdient hatten und wegen Corona nicht mehr arbeiten können/dürfen; Studierende, die finanziell von den Eltern unterstützt wurden, deren Einkommen aber nun wegen Corona reduziert oder entfallen ist und nicht mehr in der Lage sind, das Studium der Kinder finanziell zu unterstützen; Internationale Studierende (die Mehrheit der Anfragen), die für das Studium nach Deutschland gekommen sind, mit der Hoffnung hier einen Job zu finden oder deren Eltern sie finanziell nicht mehr unterstützen können.“

„Den Studierenden geht es schlecht“

11 Florian Ellwanger.

Corona zollt seinen Tribut und setzte den Studenten zu. Und das nicht nur finanziell. „Den Studierenden geht es schlecht“, schreibt Florian Ellwanger vom Studentischen Sprecher*innenrat der Uni Regensburg. „Die Studierenden, die während der Pandemie ihr Studium begonnen haben, fühlen sich häufig verloren, da sie die Uni und ihre Vorgänge kaum bis gar nicht kennen. Für sie ist das Onlinestudium normal, das Gefühl der Isolation und der fehlende Kontakt zu Kommilitonen*innen und Lehrenden setzen ihnen jedoch stark zu. Für die Studierenden, die vor der Pandemie ihr Studium begonnen haben, ist die digitale Lehre eine schwere Herausforderung. Von der Zentralen Studienberatung wissen wir, dass viele Studierende in den letzten Jahren abgetaucht sind, ihre Prüfungen und Vorlesungen vor sich hergeschoben haben und mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Die Staatsregierung hat die Regelstudienzeit jedes Semester weiter verlängert, allerdings hat dies auch dazu geführt, dass die Prüfungen aufgeschoben werden konnten. Jetzt, wo die Pandemie augenscheinlich einem langsamen Ende zugeht, entsteht dadurch ein weiterer Druck, die aufgeschobenen Prüfungen zu schreiben und zu bestehen.“ Der Studentische Sprecher resümiert: „Die Abgeordneten im Landtag loben uns jedes Mal in den höchsten Tönen dafür, dass wir schon so lange durchgehalten haben. Und es stimmt: Wir haben durchgehalten, und dafür soll das Sommersemester endlich in Präsenz durchstudiert werden können. Damit die Studierenden ihre Hoffnung nicht verlieren.“

Hoffen wir also auf ein Semester an der Uni und nicht vor dem Bildschirm. Hoffen wir, dass der Student wieder Student sein kann. Und zwar im Hörsaal und in der Kneipe. (lnw)

 

Die „Nachgefragt“-Reihe

Magazin weitere Artikel

Tipps für Veranstaltungen

Tipps für Veranstaltungen

Auszüge aus dem umfangreichen Veranstaltungskalender von Regensburg und der Region.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Donau-Einkaufszentrum: Syrischer Ladendieb zieht Messer – Polizei überwältigt ihn mit Pfefferspray – in Klinik eingeliefert

Aus bayerischen Polizeiberichten | Donau-Einkaufszentrum: Syrischer Ladendieb zieht Messer – Polizei überwältigt ihn mit Pfefferspray – in Klinik eingeliefert

Am Montag kam es im Donau-Einkaufszentrum zu einem Ladendiebstahl. Beim Eintreffen Polizei verhielt sich der Syrer äußerst aggressiv.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Raub im Diskothekenviertel – Deutscher und Grieche festgenommen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Raub im Diskothekenviertel – Deutscher und Grieche festgenommen

Zwei Männer gingen auf einen 24-Jährigen los. Seine Uhr wurde dabei entwendet.

>> weiterlesen

Mehr Klartext wagen! | BR-Rundfunkrat stellt sich hinter Julia Ruhs

Mehr Klartext wagen! | BR-Rundfunkrat stellt sich hinter Julia Ruhs

Die für den NDR ebenso peinliche, wie auch entlarvende Affäre um die in besagter Sendeanstalt von einer links-woken Journalisten-Mafia weggemobbte Julia Ruhs schlägt auch weiterhin hohe Wellen.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Südländer überfällt Mobilfunkanbieter-Filiale mit Klingenwaffe

Aus bayerischen Polizeiberichten | Regensburg: Südländer überfällt Mobilfunkanbieter-Filiale mit Klingenwaffe

Am Donnerstagnachmittag kam es in einem Shop eines Mobilfunkanbieters in der Gesandtenstraße in Regensburg zu einem bewaffneten Raubdelikt.

>> weiterlesen

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Die Oberbürgermeisterkandidatin der CSU, Dr. Astrid Freudenstein, zeigt auf ihren Social-Media-Kanälen klare Kante gegen Schmierer und das Unsicherheitsgefühl am Bahnhof.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nach heftiger Stadtratsdebatte wurde die 30.000-€-Spende an „Sea-Eye“ aus dem Haushaltsplan gestrichen.

>> weiterlesen

Aus bayerischen Polizeiberichten | Syrer schlägt mit Glasflasche, Deutsche schüttet heißen Kaffee

Aus bayerischen Polizeiberichten | Syrer schlägt mit Glasflasche, Deutsche schüttet heißen Kaffee

Am Freitagmorgen eskalierte am Hauptbahnhof Regensburg eine Meinungsverschiedenheit zwischen einem 19-jährigen Syrer und einer 34-jährigen Deutschen wegen dem Sammeln von Pfandflaschen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Judenfeindliche Parolen auf Geisel-Demo

Nachgefragt | Judenfeindliche Parolen auf Geisel-Demo

Vor ein paar Wochen kam es in Regensburg zu einem Schweigemarsch für die von der Hamas genommenen israelischen Geiseln, bei der antisemitische Parolen gerufen wurden.

>> weiterlesen

Nachgefragt weitere Artikel

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Nachgefragt | OB-Kandidatin Freudenstein zeigt klare Kante gegen Angstraum Bahnhof und Schmierer

Die Oberbürgermeisterkandidatin der CSU, Dr. Astrid Freudenstein, zeigt auf ihren Social-Media-Kanälen klare Kante gegen Schmierer und das Unsicherheitsgefühl am Bahnhof.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nachgefragt | Update: Doch kein Steuergeld für „Sea-Eye“

Nach heftiger Stadtratsdebatte wurde die 30.000-€-Spende an „Sea-Eye“ aus dem Haushaltsplan gestrichen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Judenfeindliche Parolen auf Geisel-Demo

Nachgefragt | Judenfeindliche Parolen auf Geisel-Demo

Vor ein paar Wochen kam es in Regensburg zu einem Schweigemarsch für die von der Hamas genommenen israelischen Geiseln, bei der antisemitische Parolen gerufen wurden.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Brennpunkt Maxstraße Regensburg – Elternbeirat Phuc Huynh im Interview

Nachgefragt | Brennpunkt Maxstraße Regensburg – Elternbeirat Phuc Huynh im Interview

Der Elternbeirat einer nahegelegenen Grundschule, Phuc Huynh, über die Missstände in Maxstraße und Umgebung.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Pole randaliert bei RVV-Kontrolle

Nachgefragt | Pole randaliert bei RVV-Kontrolle

Ein Leser berichtet uns, dass ein ausländischer Fahrgast bei einer RVV-Kontrolle randaliert haben soll. Was war passiert?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Nach 22 Jahren: Lisa sucht nach ihrer Urlaubsbekanntschaft auf Sri Lanka

Nachgefragt | Nach 22 Jahren: Lisa sucht nach ihrer Urlaubsbekanntschaft auf Sri Lanka

Eine Frau, die nach einer alten Urlaubsbekanntschaft sucht, bittet uns um Hilfe. Das Problem: Dieser Urlaub ist schon über 20 Jahre her.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Stadt Regensburg entfernt Hakenkreuz-Schmiererei – warum hier aufhören?

Nachgefragt | Stadt Regensburg entfernt Hakenkreuz-Schmiererei – warum hier aufhören?

Die Stadt hat eine Hakenkreuz-Schmiererei auf dem Haidplatz eilends entfernen lassen. Bravo! Genau so sollte es bei allen Schmierereien in Regensburg ablaufen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Diskothekenviertel Regensburg: Wie kriminell ist es wirklich?

Nachgefragt | Diskothekenviertel Regensburg: Wie kriminell ist es wirklich?

Im Diskothekenviertel kommt es immer wieder zu Schlägereien, offenen Drogengeschäften und sexueller Belästigung – vor allem von Migranten.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Prestigeprojekte im Problemviertel – ist der Regensburger Osten zu retten?

Nachgefragt | Prestigeprojekte im Problemviertel – ist der Regensburger Osten zu retten?

Der Regensburger Osten soll aufgewertet werden – das Umfeld kann jedoch als bedenklich angesehen werden.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung