Nachgefragt | Die Verhinderung von Brosius-Gersdorf – Eine Sternstunde der Demokratie

Nachgefragt | Die Verhinderung von Brosius-Gersdorf – Eine Sternstunde der Demokratie

Frauke Brosius-Gersdorf – nein zu einer links-ideologisierten Verfassungsrichterin.

 

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Zweifellos: Frauke Brosius-Gersdorf ist eine couragierte Kämpferin in eigener Sache. Zierlich an Gestalt – aber durchaus gesegnet mit einem großen Löwenherz. Wie sie sich vergangenen Dienstag bei LANZ schlug, um ihre Ehre – insbesondere die als Wissenschaftlerin – zu verteidigen, rang auch eingefleischten Gegnern ihrer Thesen und Positionen Respekt ab. Anfangs sehr angespannt und nervös, präsentierte sich die in letzter Minute als Verfassungsrichterin verhinderte Rechtswissenschaftlerin als zwar tief verletzt, aber fest entschlossen, sich gegen ein ihrer Ansicht nach verzerrtes Bild, das in großen Teilen der Öffentlichkeit über sie längst schon verfestigt war, zur Wehr zu setzen. Und es hatte durchaus etwas Sympathisches, ja fast Anrührendes, wie sie immer wieder um Fassung rang oder sich erkennbar unerfahren mit dem Medium Fernsehen zeigte, wenn sie sich von den vielen Kameras im Studio tatsächlich für Momente unbeobachtet glaubte.

Ihre linke Positionierung wegzublenden gelang ihr indes nicht. Die Zweifel an ihrer Eignung zur unabhängigen, nicht links-ideologisierten Verfassungsrichterin werden bleiben. Dies lag auch an einem exzellent disponierten Markus Lanz, der mit behutsamer, einfühlsamer Gesprächsführung der im Feuer stehenden Juristin Denkansätze entlockte, welche ihre bisherigen Gegner mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in deren ablehnender Haltung eher bestärken werden.

Daran ändert auch das sofort routiniert angesprungene links-woke Entrüstungskartell von Linkspartei, Grünen und großen Teilen der öffentlich-rechtlichen Medien nichts. Dort beklagte man höchst empört – und bestimmt zu Recht –, was diese Frau, ihre Familie und ihr Freundeskreis erdulden mussten. Viel von Würde war da die Rede und dass man so mit Menschen nicht umgehen dürfe. Durchaus richtig.

Nur: Wo bleibt die Selbstreflexion in diesen Empörungskreisen? Wo bleiben die eingeforderten Skrupel im Umgang mit öffentlichen Personen, wenn diese sich nicht stramm „links“, sondern eher „konservativ“ bis “rechts“ positionieren? Erinnert man sich womöglich nicht so gerne daran, wie man das Ansehen und die Ehre z.B. eines Thilo Sarrazin mit fanatisierter Grausamkeit regelrecht medial exekutiert hat? Nur weil er es wagte, in seinen Büchern visionär das zu prognostizieren und davor zu warnen, was in unserem Land inzwischen längst bittere Realität geworden ist?

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Und hat man auch schon wieder vergessen, wie man den Ruf von Hans-Georg Maaßen konzertiert vernichtet hat, weil er partout auf einem Handyvideo nicht zu sehen vermochte, was objektiv auch nicht zu sehen war?

Oder das Rundumbashing einer Monika Gruber, weil sie sich als Kabarettistin den Luxus leistet, nicht links zu sein?

Oder was ist mit der beruflichen und gesellschaftlichen Totalvernichtung der Gruppe blutjunger Leute auf Sylt, weil sie rotzbesoffen ein dummes Liedchen geträllert haben?

Diese Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen. Und sie zeigt eine geradezu unerträgliche Doppelmoral, deren mediale Kraft allerdings durch die Überstrapazierung der sog. „Nazi-Keule“ mehr und mehr verloren geht. Es ist das Verdienst völlig neuer medialer Möglichkeiten im Internet, aber auch durchaus etablierter Formate wie z.B. FAZ, WELT, NZZ, WELT TV, dass sich die Bevölkerung – und somit auch Abgeordnete – ein durchaus differenzierteres Bild von der Realität machen können, als es den Gralshütern der alleinig selig machenden Links-Meinung recht sein kann.

Und es sind genau diese Abgeordneten von CSU und teils auch CDU, die mit ihrem Mut, aus der verordneten Fraktionsdisziplin auszuscheren, ihrem Gewissen zu folgen und Frau Brosius-Gersdorf eben NICHT zu wählen, der parlamentarischen Demokratie eine Sternstunde beschert haben. (pk)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Donnerstag, 17. Juli 2025

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