Nachgefragt | Nicht mal fünf Euro für drei Mahlzeiten? – Der Verpflegungsskandal in den Altenheimen

Nachgefragt | Nicht mal fünf Euro für drei Mahlzeiten? – Der Verpflegungsskandal in den Altenheimen

Schon vergessen? Diese Hände haben Deutschland wieder aufgebaut. (Symbolbild)

- Anzeige -
Die Alten- und Pflegeeinrichtungen müssen an der Verpflegung ihrer Senioren sparen. Diese Sparmaßnahmen treffen gerade die Generation, die Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut hat.

Fünf Euro Ernährungssatz für die Aufbaugeneration?

Die Regensburger Stadtzeitung will wissen, wie groß der Tagessatz für Ernährung in Alten- und Pflegeeinrichtungen ist. Der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bezirksverband Ndb./Opf. e.V. nennt uns erschreckende Zahlen: „Die aktuell verhandelten Pflegesätze ermöglichen einen Rohverpflegungssatz in Höhe von 4,96 Euro, der uns zur Verfügung gestellt wird; dieser Betrag steht zum Einkauf von Lebensmitteln pro Tag und Bewohner*in bereit [Gendersternchen sind Teil des Zitats, die RSZ gendert grundsätzlich nicht, Anm. d. Red.]. Die tatsächlichen Kosten für die Rohverpflegung pro Tag pro Bewohner*in im Mai 2023 lagen in Regensburg exakt bei 6,63 Euro. Das bedeutete im Mai 2023 ein Delta von 1,67 Euro pro Bewohner*in pro Tag, welches keiner Refinanzierung unterlag. Das ergibt ein beachtliches Defizit bei 121 Bewohnerplätzen bei 30 Tagen im Monat.“

Miserable Bedingungen für Altersheime

Die AWO erklärt: „Hier ist unsere Maßgabe, dass wir einen gut versorgten Bewohner*in in unseren Einrichtungen wissen möchten. Daher werden die individuellen Bedürfnisse, auch kulinarisch, je nach Bewohner*in bestmöglich versucht umzusetzen. Jedoch ist auch der AWO Bezirksverband Ndb./Opf. e.V. und seine Tochtergesellschaften von stark steigenden Lebensmittelpreisen im letzten Jahr betroffen. Diese Mehrkosten werden bei den jährlichen Pflegesatzverhandlungen versucht zu berücksichtigen, um unseren Bewohner*innen auch künftig hochwertige und abwechslungsreiche Mahlzeiten servieren zu können.“


- Anzeige -


Winzige Tagessätze für Ernährung kein Einzelfall

Die Regensburg SeniorenStift gemeinnützige GmbH bestätigt den Missstand: „Der vereinbarte Tagessatz für Lebensmittel, den wir mit der Pflegekasse vereinbart haben, beträgt 5,35 €.“

Vom Staat im Stich gelassen?

Die Alten- und Pflegeeinrichtungen geben bei der Verpflegung der Senioren ihr Bestes. Ihr Einsatz ist bewundernswert. Aber drei Mahlzeiten für fünf Euro sind unmöglich. Beim Staat scheint man die Senioren vergessen zu haben. Aber gerade die Generation, die ein Leben lang gearbeitet und Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut hat, ist nun auf die Unterstützung des Staates angewiesen. Sie mit einem Tagessatz von fünf Euro buchstäblich ‚abzuspeisen’, ist schäbig. Wo bleibt die Wertschätzung gegenüber unseren Senioren? Wir werden berichten. (lnw)

 


 

Zum Artikel „Knapp 280.000 ausreisepflichtige Migranten in Deutschland – was kosten die eigentlich?“ 

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Dienstag, 08. August 2023

Magazin weitere Artikel

Nachgefragt | Nach umfangreicher Berichterstattung der Stadtzeitung:  Politik und Medien sind aufgewacht und erkennen Bahnhof endlich als Angstraum

Nachgefragt | Nach umfangreicher Berichterstattung der Stadtzeitung: Politik und Medien sind aufgewacht und erkennen Bahnhof endlich als Angstraum

Der Bahnhofsbezirk ist Regensburger Angstraum. Drogendealer wie auch Vergewaltiger treiben dort ungehindert ihr Unwesen.

>> weiterlesen

Hoffnung für Tausende von Betroffenen: Keine Operation bei Rückenproblemen nötig? – Studie sucht Teilnehmer

Hoffnung für Tausende von Betroffenen: Keine Operation bei Rückenproblemen nötig? – Studie sucht Teilnehmer

Selbst für Menschen, für die eine Rücken-Operation bisher unvermeidlich schien, besteht Hoffnung. Durch gezielte Übungen und Verhaltensmaßnahmen lassen sich Rückenleiden in vielen Fällen behandeln.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Fährt die Stadtbahn ins Millionengrab? – Interview mit Stefan Aumüller

Nachgefragt | Fährt die Stadtbahn ins Millionengrab? – Interview mit Stefan Aumüller

Die Regensburger Stadtbahn – von seinen Anhängern vergöttert, von seinen Kritikern verteufelt. Stefan Aumüller, ein Regensburger Unternehmer, hat sich die Machbarkeitsstudie genauer angeschaut und den Unsinn einer Stadtbahn in Regensburg herausgearbeitet.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Landrätin spricht Klartext – Tanja Schweiger fordert: Asylsuchende sollen arbeiten

Nachgefragt | Landrätin spricht Klartext – Tanja Schweiger fordert: Asylsuchende sollen arbeiten

Laut der Landrätin des Landkreises Regensburg Tanja Schweiger sollen „Menschen, die zu uns kommen und bleiben dürfen, arbeiten und sich bei uns einbringen – das müssen wir als Gesellschaft formulieren dürfen.“ Die Landrätin informiert auf einer Pressekonferenz über die Asylzahlen im Landkreis und findet deutliche Worte.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Wachsweiche Justiz schont tunesischen Sexualstraftäter

Nachgefragt | Wachsweiche Justiz schont tunesischen Sexualstraftäter

Ein 19-jähriger Tunesier zwingt einen 21-jährigen Deutschen zum Oralverkehr. Die Polizei nimmt ihn fest, lässt ihn aber wieder laufen. Wie kann das sein?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Drogengeschäfte am Schwammerl – Ordnungsdienst schaut zu!

Nachgefragt | Drogengeschäfte am Schwammerl – Ordnungsdienst schaut zu!

Arbeitsverweigerung der kommunalen Ordnungshüter? Stadt mit dürftiger Erklärung

>> weiterlesen

Regensburger Almanach 2023

Regensburger Almanach 2023

Wenn eine Stadt sich auf den Weg macht, Zukunft zu gestalten, ist sie mit im Spiel: die Kultur- und Kreativwirtschaft. Gemeint sind die vielen kreativen Köpfe zwischen Buch, Bühne, Leinwand, Design, Architektur und Games, die dafür sorgen, dass Orte kulturell vielseitig, jung, spannend, intellektuell, interessant, schön, cool und lebenswert sind – und dabei die Gratwanderung zwischen Bewahren und Neuerfinden meistern.

>> weiterlesen

Verlosung | Profile & Parolen | Gregor Gysi

Verlosung | Profile & Parolen | Gregor Gysi

Am 06.12.2023 kommt Gregor Gysi um 20 Uhr nach Regensburg in Kolpinghaus und rezitiert aus seinen Büchern „Ein Leben ist zu wenig. Die Autobiographie.“ und „Was Politiker nicht sagen“. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

>> weiterlesen

In & Out | Migrantenflut: Neues Gesetz ein Rohrkrepierer – keine Entlastung für Regensburg

In & Out | Migrantenflut: Neues Gesetz ein Rohrkrepierer – keine Entlastung für Regensburg

In einem bemerkenswerten Anfall von zeitverzögertem Durchblick hat Schlafwagen-Kanzler Scholz nach Jahren des konsequenten Nichtstuns und des Kopf in den Sand Steckens plötzlich doch die ungebremste Migrantenflut nach Deutschland als tatsächlich existierendes Problem wahrgenommen.

>> weiterlesen

Nachgefragt weitere Artikel

Nachgefragt | Nach umfangreicher Berichterstattung der Stadtzeitung:  Politik und Medien sind aufgewacht und erkennen Bahnhof endlich als Angstraum

Nachgefragt | Nach umfangreicher Berichterstattung der Stadtzeitung: Politik und Medien sind aufgewacht und erkennen Bahnhof endlich als Angstraum

Der Bahnhofsbezirk ist Regensburger Angstraum. Drogendealer wie auch Vergewaltiger treiben dort ungehindert ihr Unwesen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Fährt die Stadtbahn ins Millionengrab? – Interview mit Stefan Aumüller

Nachgefragt | Fährt die Stadtbahn ins Millionengrab? – Interview mit Stefan Aumüller

Die Regensburger Stadtbahn – von seinen Anhängern vergöttert, von seinen Kritikern verteufelt. Stefan Aumüller, ein Regensburger Unternehmer, hat sich die Machbarkeitsstudie genauer angeschaut und den Unsinn einer Stadtbahn in Regensburg herausgearbeitet.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Landrätin spricht Klartext – Tanja Schweiger fordert: Asylsuchende sollen arbeiten

Nachgefragt | Landrätin spricht Klartext – Tanja Schweiger fordert: Asylsuchende sollen arbeiten

Laut der Landrätin des Landkreises Regensburg Tanja Schweiger sollen „Menschen, die zu uns kommen und bleiben dürfen, arbeiten und sich bei uns einbringen – das müssen wir als Gesellschaft formulieren dürfen.“ Die Landrätin informiert auf einer Pressekonferenz über die Asylzahlen im Landkreis und findet deutliche Worte.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Wachsweiche Justiz schont tunesischen Sexualstraftäter

Nachgefragt | Wachsweiche Justiz schont tunesischen Sexualstraftäter

Ein 19-jähriger Tunesier zwingt einen 21-jährigen Deutschen zum Oralverkehr. Die Polizei nimmt ihn fest, lässt ihn aber wieder laufen. Wie kann das sein?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Drogengeschäfte am Schwammerl – Ordnungsdienst schaut zu!

Nachgefragt | Drogengeschäfte am Schwammerl – Ordnungsdienst schaut zu!

Arbeitsverweigerung der kommunalen Ordnungshüter? Stadt mit dürftiger Erklärung

>> weiterlesen

Nachgefragt | Islamischer Antisemitismus auf deutschem Boden?

Nachgefragt | Islamischer Antisemitismus auf deutschem Boden?

Im Zuge der Flüchtlingskrise, die seit 2015 anhält, sind Hunderttausende Menschen aus islamischen Ländern nach Deutschland geströmt. Diese Menschen solidarisieren sich zurzeit teils gewaltsam mit der palästinensischen Hamas gegen Israel bzw. Juden im Allgemeinen.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Angstraum Bahnhof: Migranten-Gangs führen Polizei an der Nase herum

Nachgefragt | Angstraum Bahnhof: Migranten-Gangs führen Polizei an der Nase herum

Der Bahnhofsbezirk wird zum Kriminalitäts-Hotspot. Ein Informant, der die Szene gut kennt, fast täglich die Anselm-Allee beim Milchschwammerl passiert und dabei die Verhaltensweisen der ausländischen Drogendealer beobachtet, berichtet.

>> weiterlesen

Nachgefragt | Sexualdelikte am Bahnhof: hoher Ausländeranteil

Nachgefragt | Sexualdelikte am Bahnhof: hoher Ausländeranteil

Die Kriminalität am Regensburger Bahnhof nimmt zu (wir haben berichtet). Wie viele Sexualdelikte gibt es dort? Wie hoch ist der Ausländeranteil?

>> weiterlesen

Nachgefragt | Peinliches Gerichtsfiasko – Stadt Regensburg verliert Rechtsstreit um „Schmack-Berg“

Nachgefragt | Peinliches Gerichtsfiasko – Stadt Regensburg verliert Rechtsstreit um „Schmack-Berg“

Der zähe Rechtsstreit der Stadt Regensburg gegen den Regensburger Bauträger „Schmack Immobilien Gruppe“ um einen künstlichen Hügel ist vorbei. Trotz geringer Erfolgsaussichten hat die Stadt die Reißleine nicht rechtzeitig gezogen – und muss jetzt zahlen.

>> weiterlesen

© Regensburger Stadtzeitung