
Nachgefragt | Der Hundestrand am Pielmühler Wehr: Beamtenmikado contra Umweltschutz
Bildunterschrift: Das Pielmühler Wehr ist Wasserschutzgebiet. Doch beim Umweltschutz ducken sich die Beamten weg.
Ein kleiner bürokratischer Wahnsinn ist am Pielmühler Wehr auf der Zeitlarner Seite des Regen zu beobachten, nämlich am sogenannten Hundestrand. Dort sind die Ortsansässigen gerne zum Baden – auch mit ihrem Hund. Oft wird dort auch gefeiert. Und natürlich fällt dabei Müll an – der dann oftmals einfach so liegen bleibt. Denn: Es gibt dort auf dem gesamten weitläufigen Gelände keinen einzigen Mülleimer.
Der Müll verdreckt derweil nicht nur das Ufer, sondern gelangt spätestens mit dem nächsten Hochwasser in den Fluss. Zu Zeiten von Fridays for Future und Klimawandel unvorstellbar. Fühlt sich hier denn niemand verantwortlich?
Die formale Hürde

Typisches Beamtenmikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren
Es scheint fast, als handele es sich beim Hundestrand um einen rechtsfreien Raum. Anstatt aber einfach pragmatisch ein paar Mülleimer aufzustellen, geht man den formaljuristischen Weg. Dabei wäre mit kleinem Aufwand große Wirkung zu erzielen.
Die Stadtzeitung fasst bei der Gemeinde Zeitlarn nach. Und plötzlich scheint Bewegung in diese merkwürdige Angelegenheit zu kommen: „Das WWA ist mit dem Thema Müllentsorgung auf uns zugekommen, da sie nicht über ausreichend Personal für diese Aufgabe verfügt. Wir haben dabei Entgegenkommen signalisiert, dass wir eventuell den Bereich in unsere Müllentleerungsfahrten mit aufnehmen und vorhandene Mülltüten mitentsorgen. Dies ist jedoch nur als unentgeltliche Amtshilfe ohne Rechtspflicht für das WWA zu werten.“
Und wer stellt jetzt Mülleimer auf und schaut etwas auf den Umweltschutz? Die Stadtzeitung bleibt dran und wird berichten. (lnw)
Zum Artikel „Nach Stadtzeitungsbericht: Dieselstraße endlich müllfrei“
Zum Artikel „Der stille Tod von Russlands Wäldern“
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Die „Nachgefragt“-Reihe
- gepostet am: Montag, 02. August 2021