Nachgefragt | Zoff um Bad Abbachs Therme

Nachgefragt | Zoff um Bad Abbachs Therme

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Der Bezirkstag von Niederbayern will die Kaiser-Therme Bad Abbach innerhalb der nächsten zwei Jahre an einen Privatinvestor verkaufen. Die Therme muss nämlich saniert werden, aber die ermittelten 52 Millionen Euro, die dafür nötig sein sollen, sind dem Bezirk Niederbayern zu teuer. Und der verschuldete Markt Bad Abbach kann sich das nicht leisten. Die Bürgerinitiative „ProTherme“ bezweifelt indessen die horrende Summe von 52 Millionen und will den Plan, die Therme zu verkaufen, umwerfen.

Kritikpunkte

Die Initiative „ProTherme“, unter Federführung des Regensburgers Jochen Wollenweber und des Bad Abbachers Josef Geitner, kritisiert, dass die Bürger von Bad Abbach von Bürgermeister und Marktgemeinderat übergangen worden seien. Die Initiatoren berichten von Enttäuschung, Empörung und Ärger – gegen den Marktrat und den Bürgermeister. Die Initiative prangert die lückenhafte Informationspolitik an – eine Sonderbürgerversammlung habe es nie gegeben, sondern lediglich eine Werbe-Infoveranstaltung für den Thermenverkauf. „ProTherme“ will die Kaisertherme als öffentliche Gesundheitseinrichtung erhalten, um sie weiterhin für eine breite Bevölkerungsgruppe zu vertretbaren Preisen nutzbar zu halten. Ein spekulationsbehafteter Verkauf der Kaisertherme oder gar ihre Schließung gefährde 60 Arbeitsplätze direkt und indirekt auch die Gastronomie und das Übernachtungsgewerbe. Durch den Verlust des Wahrzeichens „Kaiser-Therme Bad Abbach“ büße die ganze Urlaubsregion an Ansehen ein.

Was will man tun?

Die Therme solle in öffentlicher Hand bleiben und eine „Sondergruppe Therme“ im Marktrat eingerichtet werden. Um das Informationsdefizit der Bürger ausgleichen, informiert die Initiative die Bürger vor Ort oder auf ihrer Website protherme.de über die aktuellen Entwicklungen. Das Mittel zur Durchsetzung der Ziele sind Petitionen – u.a. an den Marktgemeinderat Bad Abbach oder den Bayerischen Landtag. Etwa 1.000 Unterzeichner konnte die Initiative bisher insgesamt bei verschiedenen Unterschriftenaktionen für sich gewinnen. Nun will man auch die Regensburger Bevölkerung von der Sache überzeugen, denn von dort sollen bis zu 20 Prozent der 200.000 Besucher pro Jahr kommen. Tatsache ist: Ein Investor will Geld verdienen. Ob das der Sache zuträglich ist, ist fraglich.

Was sagen Regensburger Politiker?

Der Landtagsabgeordnete Jürgen Eberwein (CSU) schreibt auf Nachfrage: „Die Kaiser-Therme in Bad Abbach ist für viele Regensburger ein beliebtes Naherholungsziel. Auch aus meinem privaten Umfeld nutzen einige die verschiedenen Angebote der Therme immer wieder gerne. Für die Region und insbesondere Bad Abbach als Kurort haben die Erholungsangebote der Kaiser-Therme mit Sicherheit eine große Bedeutung. Der Bezirkstag Niederbayern hat entschieden, dass die Mittel für die erforderliche Sanierung aufgrund der finanziellen Situation nicht aufzubringen sind. Wenn die Suche nach einem Investor der Weg zum Erhalt der Kaiser-Therme ist, hoffe ich, dass bald ein geeigneter Interessent gefunden werden kann.“

Eine Anfrage an die Regensburger OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer bleibt von ihr selbst unbeantwortet, stattdessen schreibt die städtische Pressestelle: „Die Therme ist ein beliebtes Ausflugziel für viele Menschen aus der Region Regensburg und darüber hinaus. Neben den Wellness-Angeboten werden auch die medizinisch-therapeutischen Anwendungen gerne angenommen. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass Entscheidungen bzw. Vorgehensweisen des Bezirks Niederbayern von der Stadt Regensburg nicht bewertet werden können.“

Die Landrätin Tanja Schweiger (Regensburg Land) möchte sich zum Thema nicht äußern. Die Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler (SPD) und der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU) haben auf die wiederholten Anfragen nicht reagiert. Was denkt die Regensburger Bevölkerung? Schreiben Sie uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (lnw)

 


Die „Nachgefragt“-Reihe

  • gepostet am: Donnerstag, 10. Oktober 2024

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© Regensburger Stadtzeitung