
In & Out | Sommer 2022
DER BUNDESGESUNDHEITSMINISTER WARNT: |
Bürgerfest verdödelt?
Was für ein aufregender Sommer!
Überall Festivals, Volks- und Bürgerfeste!
Überall? Hm, nicht so ganz. Denn ausgerechnet in Regensburg zeigten sich Teile der offenbar völlig führungslosen Verwaltung – je nach Sichtweise – entweder peinlich unfähig oder ignorant unwillig, z.B. das hier so beliebte und für die Wirtschaftskraft der Stadt so bedeutende Bürgerfest durchzuführen. Die gesparte Energie setzte man aber immerhin kreativ dafür ein, private Veranstalter von z.B. Festivals nach allen Regeln der Verwaltungskunst zu schikanieren und zu gängeln. Na dann ein „Weiter so!“ zum
Juristische Klatschen in Serie für die Verwaltung
Mit entsprechend großer Schadenfreude begleitete nicht zuletzt deshalb ein großer Teil der Bürgerschaft den Umstand, dass eben diese Verwaltung in jüngster Zeit eine juristische Klatsche nach der anderen kassierte. Bürger, denen es langsam reicht, von dem manchmal offenbar völlig außer Rand und Band agierenden Stadtapparat gegängelt, drangsaliert oder wirtschaftlich geschädigt zu werden, klagten erfolgreich vor den zuständigen Gerichten.
Insbesondere die Gebrüder Schmack verhinderten so, dass sie Opfer eines hanebüchenen Schildbürgerstreichs wurden, den ihnen die Verwaltung aufzwingen wollte. (Wir berichteten.)
Doch von solchen Schlappen zeigt sich die Stadt offenbar völlig unbeeindruckt. Sie will nun gegen den mehr als eindeutigen Sieg der Schmacks Berufung einlegen und erinnert so fatal an den ziemlich durchgeknallten Don Quijote, der in völligem Realitätsverlust immer und immer wieder mit morscher Lanze und auf klapprigem Gaul gegen ziemlich stoisch-gelassene Windmühlen anritt.
Der Unterschied: Don Quijote verpulverte mit seinen skurrilen Aktivitäten sein eigenes Vermögen, die Stadt dagegen aber das ihrer Bürger. Eigentlich zum Schreien komisch: Die traurige Rolle des bedauernswerten Schildknechts Sancho Panza nimmt in der vorliegenden Tragikomödie Regensburgs Regierungskoalition ein, die sich als völlig unfähig erweist, dem offenkundigen Wahnsinn politisch Einhalt zu gebieten.
Ihre Tage scheinen deshalb gezählt zum
Mit Porsche in die Zukunft
Wie mutiges und entschlossenes Handeln aussehen kann, beweist hingegen einmal mehr Theresa Jepsen. Die „Grand Dame“ des Regensburger Unternehmertums setzt in schwierigsten Zeiten mit einer üppigen Millioneninvestition auf einst urdeutsche Tugenden wie Qualität und Innovation und baut bei Burgweinting ihre neue, riesige Porsche-Niederlassung. Mit der Marke Porsche setzt die Macherin dabei auf ein Produkt, das weltweit allerhöchstes Ansehen genießt. Und dies wiederum völlig zurecht: Von allen in den letzten 75 Jahren zugelassenen Fahrzeugen dieser Marke sind sage und schreibe noch 70 % zugelassen und auf den Straßen des Globus unterwegs, oft ehrfürchtig bestaunt von Laien ebenso wie von Kennern.
Kein Wunder also, dass nahezu die gesamte Konzernelite beim Spatenstich Theresa Jepsen ihre Aufwartung machte und deren unternehmerischen Weitblick in den höchsten Tönen lobte.
Tatkraft statt Jammern
Regensburg feiert den Festivalsommer
Apropos Festivals!
Nach zwei bitteren Corona-Jahren dürstete das Publikum ganz offensichtlich nach Normalität und stürmte regelrecht die edlen Schlossfestspiele (Höhepunkt: der Auftritt der mancherorts mit unerträglichem Gutmenschenhass übergossenen Ausnahmekünstlerin Anna Netrebko!) ebenso wie das kultige Elektro-Festival „Zuckerbrot & Peitsche“ beim Pürkelgut. Selbst das sonst etwas alternativ-miefige Jazzweekend brachte diesmal nicht nur Cordhosenträger und unrasierte Damenbeine zum Swingen, sondern auch in großer Zahl ein erfreulich lebensfroh-frisches wie sexy gestyltes Publikum auf die Plätze und in die Gassen von Regensburg. Bis tief in die Nacht wurde danach überall ausgelassen gefeiert, meistens ungestört vom städtischen Repressionsapparat, der die Wochenenden erfreulicherweise offenbar dazu nutzt, um fern des realen Lebens Inspiration für neue Bürgerschikanen, Verbote oder Gestaltungsrichtlinien zu tanken.
Unsere Stadt könnte ohne politische Einmischung so schön sein mit der Qualität zum
Margit Wild: Landtagsstuhl als Altersruhesitz
Andererseits sind unsere politischen Spitzenkräfte natürlich grundsätzlich für so manchen Schenkelklopfer gut! So hat kürzlich Regensburgs lebende Schweigeminute im Bayerischen Landtag, Margit Wild, ihre Genossen in regelrechte Schockstarre versetzt, als sie frohgemut via Medien zum Besten gab, dass sie mitnichten daran denke, in den zunächst angekündigten und ebenso überfälligen wie bestimmt auch wohlverdienten Ruhestand zu treten, sondern sich ein weiteres Mal zur Wahl stellen wolle. Als Grund gab sie an, dass sie nach schweren Schicksalsschlägen sonst nicht so genau wisse, was sie mit ihrer Zeit anfangen solle und da sei das abwechslungsreiche und vor alle auch gutdotierte Unterhaltungsprogramm im Bayerischen Landtag schon irgendwie ziemlich cool.
Dass insbesondere die Jusos hier regelrechte Schnappatmung bekamen, verwundert nicht nur all jene nicht, die in der schleichenden Vergreisung unserer Parlamente eines der Kernprobleme für Innovation und Erneuerung unserer Gesellschaft sehen und an Margit Wild ohnedies noch nie so etwas wie politische Leuchtkraft beobachten konnten.
Krampfhaftes Festhalten an dicken Posten zum Zwecke persönlicher Sinngebung im Alter erscheint in dieser Gemengelage als böses Foul an der jungen Generation und ist entsprechend
Weniger gendern, mehr Bäume pflanzen!
Dass Regensburg zur heißesten Großstadt weit und breit in unserem Land aufgestiegen ist, hat allerdings weniger mit ihrem politischen Dauerklamauk zu tun, als vielmehr mit dem Klimawandel, der die engen, mittelalterlichen Gassen unserer Stadt aufheizt wie einen Backofen. Und trotzdem trägt die Politik daran ein gerütteltes Maß an Mitschuld: So ließ sie es zu, dass in kurzer Zeit ca. 3.000 Bäume mehr gefällt, als wieder gepflanzt wurden! Wobei ein frisch gepflanzter Baum obendrein gut 60 Jahre braucht, um einen alten überhaupt ersetzen zu können. Und von einem längst überfälligen Begrünungsprogramm z.B. von Hausfassaden (was vergleichsweise schnell realisiert werden könnte) ist – außer unverbindlichen Lippenbekenntnissen – wenig bis nahezu nichts zu spüren. Aber Hauptsache, es wird in den Amtsstuben korrekt gegendert, dann wird die Welt schon irgendwie gerettet werden! Man könnte täglich schreien vor Lachen, wenn es nicht so traurig wäre zum
Zeitlarner Hundestrand mal wieder vermüllt
Dafür erstickt der in Stadt und Land so allseits beliebte Hundestrand am Pielmühler Wehr bei Zeitlarn mal wieder im Müll, weil sich die Gemeinde offenbar nach wie vor beharrlich weigert, gesellschaftliche Realitäten zur Kenntnis zu nehmen. So z.B. die, dass man ein paar wenige Deppen nicht zu umweltbewussten Fachkräften erzieht, wenn man sie in ihrem eigenen Müll rumflacken lässt. (Von diesem ziemlich steilen pädagogischen Konzept der Gemeinde Zeitlarn – wir berichteten bereits letztes Jahr darüber – scheint man in den dortigen Amststuben offenbar noch immer ziemlich überzeugt zu sein.) Nur: Die wenigen dummen Menschen, die am Pielmühler Wehr ihr Unwesen treiben, verzichten offenbar auf die Auslösung von Lernprozessen und fühlen sich, umgeben von ihrem Dreck, quasi pudelwohl und wie daheim. Den Vernünftigen hingegen verleidet man mit dieser Strategie des Nichthandelns den Aufenthalt so, dass sie mehr und mehr diesem Naherholungsgebiet fernbleiben und ein stadtnaher Biotop in der Folge zu einem von Gesindel dominiertem Ghetto verkommen wird. Und das ist einfach nur schade. Tatenlosigkeit in Zeitlarn
Lasst es Euch gutgehen!
Beenden wir unser letztes In&Out vor der Sommerpause aber nicht ohne zwei gute und optimistische Botschaften! Der Jahn ist – allen Unkenrufen zum Trotz – erfolgreich in die neue Saison gestartet! Na also, geht doch! Und: Es gibt tatsächlich noch Bars, Cafés, Clubs und Wirtshäuser, die offenbar genügend motiviertes Personal haben, um uns schöne Momente entspannter Gastlichkeit zu schenken!
Das freut unsere Leserinnen und Leser und verkürzt die Wartezeit auf die nächste Stadtzeitung im September!
Ihnen allen bis dahin gute Erholung mit dem Erquickungsfaktor zum
BY PK
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Die „Grand Dame" des Regensburger Unternehmertums, Theresa Jepsen (Mi.), beim Spatenstich für die neue Porsche-Niederlassung.
© HC Wagner
Die geplante Porsche-Niederlassung in Burgweinting.
HC Wagner
Schlussapplaus für einen großartigen Auftritt: Anna Netrebko (re.) und Ehemann Yusif Eyvazov (2.v.li.) auf der Thurn-und-Taxis-Schlossbühne.
© M.Pillhatsch
Eine hinreißende Soul Night bildete den schwungvollen Ausklang der diesjährigen Schlossfestspiele im Schloss St. Emmeram.
© M.Pillhatsch
Das kultige Zuckerbrot-&-Peitsche-Festival ...
© M.Pillhatsch
... ging am letzten Juliwochenende am Pürkelgut über die Bühne.
© M.Pillhatsch
Vor dem Müll am Hundestrand am Pielmühler Wehr hat Zeitlarn schon letztes Jahr die Augen verschlossen.
© privat
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Die In-&-Out-Reihe
- gepostet am: Montag, 01. August 2022